Bitcoin rutscht unter 86.000 Dollar

Der Bitcoin steht weiter unter Druck und ist erstmals seit zwei Wochen zeitweise unter die Marke von 86.000 Dollar gefallen. In der Nacht zum heutigen Dienstag sank der Kurs der ältesten und größten Kryptowährung zwischenzeitlich um mehr als vier Prozent auf 85.171 Dollar. Damit setzte sich eine Schwächephase fort, die den Markt bereits seit Wochen prägt. Zwar konnte sich der Kurs bis zum Dienstagmittag wieder leicht erholen und auf etwas mehr als 86.200 Dollar steigen, doch das Niveau bleibt deutlich unter früheren Höchstständen.
Noch am Montagabend hatte der Bitcoin in der Nähe der Marke von 90.000 Dollar notiert. Vom Rekord Anfang Oktober bei mehr als 126.000 Dollar hat die Kryptowährung inzwischen rund 30 Prozent an Wert eingebüßt. Diese Entwicklung deutet auf eine spürbare Verschlechterung der Marktstimmung hin. Anleger agieren zurückhaltend, viele Marktteilnehmer nutzen kleinere Kursanstiege, um Positionen abzubauen, insbesondere jene, die nahe dem Höchststand eingestiegen waren.
Seit mehreren Wochen bewegt sich der Bitcoin in einer vergleichsweise engen Handelsspanne. Steigt der Kurs, folgen rasch Verkäufe, was größere Aufwärtsbewegungen verhindert. Analysten sehen in der Zone um 85.000 Dollar eine entscheidende Marke. Sollte sie nachhaltig unterschritten werden, könnte der Kurs wieder in Richtung des Jahrestiefs von etwa 74.400 Dollar tendieren, das im April nach Turbulenzen an den Finanzmärkten erreicht worden war.
Marktbeobachter betonen, dass sich der aktuelle Rückgang von früheren Kursstürzen unterscheidet. Anders als in der Vergangenheit kam es kaum zu Zwangsverkäufen, bei denen Handelsplattformen gehebelte Positionen automatisch schließen. Stattdessen sprechen Experten von einem schrittweisen, organischen Verkaufsdruck, der sich über einen längeren Zeitraum hinziehen könnte. Das Interesse am Markt gilt als gering, die Umsätze bleiben niedrig.
Während andere risikoreiche Anlageklassen wie Aktien in den USA und Asien, Technologie- und KI-Werte oder auch Öl zuletzt zeitweise zulegen konnten, blieb eine vergleichbare Erholung beim Bitcoin aus. Analysten führen dies auf schwache Liquidität und eine nachlassende Risikobereitschaft zurück, selbst nach der jüngsten Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve.
Der Abwärtstrend erfasste auch andere Kryptowährungen. Ether, Dogecoin und XRP verloren jeweils rund fünf Prozent. Zudem gerieten Aktien aus der Kryptobranche unter Druck. Die Anteilsscheine der Kryptobörse Coinbase gaben deutlich nach, ebenso die Aktie von Strategy. Innerhalb von 24 Stunden wurden Wetten auf steigende Kurse im Umfang von rund 520 Millionen Dollar beendet, nachdem Anleger ihre Positionen angesichts fallender Preise schließen mussten.



