Goldpreis fällt auf Ein-Monats-Tief

Der Goldpreis ist auf den niedrigsten Stand seit über einem Monat gefallen. Im frühen Handel sank der Preis für Spot-Gold um 0,8 Prozent auf 3.153,09 US-Dollar je Unze, nachdem zuvor ein Tiefstand erreicht worden war, der zuletzt am 10. April verzeichnet wurde. Auch die US-Gold-Futures gaben nach und fielen um ein Prozent auf 3.156,90 US-Dollar. Marktteilnehmer richten ihre Aufmerksamkeit auf die Veröffentlichung des US-Erzeugerpreisindex (PPI), die für 12:30 Uhr GMT erwartet wird. Diese Daten gelten als wegweisend für den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Federal Reserve.
Gleichzeitig hat eine Annäherung zwischen den Vereinigten Staaten und China den Druck auf Gold verstärkt. Beide Länder einigten sich darauf, bestehende Zölle drastisch zu reduzieren und eine 90-tägige Pause in ihren Handelskonflikten einzulegen. Trotz dieser Entwicklung bleiben die globalen Finanzmärkte hinsichtlich der langfristigen Auswirkungen der Einigung weiterhin verhalten. Laut Brian Lan, Geschäftsführer von GoldSilver Central in Singapur, schauen Anleger aufgrund der Entspannung im Handelskonflikt verstärkt auf risikobehaftete Anlageformen. Lan bezeichnete die Marke von 3.150 US-Dollar als kritisches Unterstützungsniveau und erklärte, dass bei einem Unterschreiten dieses Wertes ein Rückgang auf 3.100 US-Dollar wahrscheinlich sei.
Die US-Notenbank hält derweil an ihrem aktuellen Leitzinsniveau fest. Die Entscheidungsträger der Federal Reserve warten auf klarere Signale aus den Wirtschaftsdaten, um abschätzen zu können, wie sich die Handelspolitik von Präsident Donald Trump, insbesondere die Zölle, auf die Inflation und das Wirtschaftswachstum auswirken. Bisher liefern die verfügbaren Daten nur begrenzte Anhaltspunkte für verlässliche Prognosen. Eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell ist für später am Tag angesetzt und wird mit Spannung erwartet.
An den Märkten wird derzeit davon ausgegangen, dass die Federal Reserve im Laufe des Jahres Zinssenkungen im Umfang von insgesamt 50 Basispunkten vornehmen wird. Diese könnten nach aktueller Einschätzung jedoch später einsetzen als bislang vermutet – nämlich im Oktober statt bereits im Juli. In einem Umfeld niedriger Zinsen gewinnt Gold als Absicherung gegen wirtschaftliche und politische Unsicherheiten in der Regel an Attraktivität. Die Preise für andere Edelmetalle entwickelten sich uneinheitlich: Silber fiel um 0,7 Prozent auf 31,98 US-Dollar je Unze, während Platin um 0,5 Prozent auf 980,35 US-Dollar stieg und Palladium leicht um 0,1 Prozent auf 951,90 US-Dollar zulegte.
