Stellantis und Bolt starten autonome Tests

Carmaker Stellantis hat gemeinsam mit der estnischen Mobilitätsplattform Bolt angekündigt, autonome Fahrzeuge ab 2026 im öffentlichen Straßenverkehr in Europa zu erproben. Die Unternehmen teilten mit, dass die Zusammenarbeit darauf abzielt, speziell entwickelte Plattformen für autonomes Fahren in das bestehende Ride-Hailing-Netzwerk von Bolt zu integrieren, das mehr als 200 Millionen Kundinnen und Kunden in über 50 Ländern und 23 EU-Mitgliedstaaten bedient. Die Partnerunternehmen betonten, dass die geplanten Testeinsätze schrittweise erfolgen sollen und sowohl Prototypen als auch Pilotflotten umfassen werden, bevor eine industrielle Skalierung vorbereitet wird.
Der gemeinsame Ansatz sieht vor, die Produktion autonomer Fahrzeuge bis 2029 progressiv auszubauen. In den kommenden Jahren sollen die Systeme im realen Straßenbetrieb getestet werden, um Erkenntnisse zu technischen Anforderungen, Sicherheit und Benutzerverhalten zu sammeln. Beide Unternehmen erklärten, eng mit europäischen Aufsichtsbehörden zusammenarbeiten zu wollen, um sicherzustellen, dass alle eingesetzten Technologien den geltenden Standards in den Bereichen Sicherheit, Cybersecurity und Datenschutz entsprechen.
Stellantis will im Rahmen der Kooperation seine „AV-Ready Platforms“ bereitstellen. Dazu gehören der mittelgroße Transporter eK0 sowie die STLA-Small-Plattform, die für autonomes Fahren auf Level 4 ausgelegt sind. Fahrzeuge dieser Automatisierungsstufe können unter bestimmten Bedingungen ohne menschliche Fahrerin oder menschlichen Fahrer betrieben werden. Die Entwicklung baut auf früheren Projekten des Konzerns auf, nachdem Stellantis ein eigenes Level-3-Assistenzprogramm im August aufgrund hoher Kosten, technologischer Herausforderungen und einer zurückhaltenden Marktnachfrage eingestellt hatte.
Die Integration der Stellantis-Technologie in das Bolt-Netzwerk soll es ermöglichen, automatisierte Fahrdienste in ausgewählten europäischen Städten zu testen und mittel- bis langfristig breiter auszurollen. Die Unternehmen sehen Potenzial, das Angebot für Nutzende zu erweitern und gleichzeitig operative Abläufe zu optimieren. Die geplanten Schritte markieren einen weiteren Vorstoß zur Etablierung autonomer Mobilität in Europa und sollen dazu beitragen, die technologische Reife der Systeme unter realen Einsatzbedingungen zu verbessern.




